Inhalt: Der unorthodoxe Geschichtslehrer Reiner Wenger hat auf die Frage, wie der Nationalsozialismus in Deutschland Einzug halten konnte, keine Antwort und beginnt mit seinen Schülern ein Experiment: Um den schleichenden Einzug eines totalitären Regimes am eigenen Leib erfahren zu können, gründen sie die Bewegung "Die Welle", deren Mitglieder ihrem Anführer Wenger bedingungslos zu folgen haben. Mit der Uniformität, Disziplin und dem unbedingten Gehorsam kommt ein neues Gemeinschaftsgefühl, das die Cliquen aufsprengt und Außenseiter integriert. An sich also eine runde Sache, doch dann entwickelt "Die Welle" eine gefährliche Eigendynamik.
Generationen von Schülern in aller Welt durften sie über sich ergehen lassen: Den Roman "Die Welle" von Morton Rue oder die gleichnamige US-Fernsehadaption aus den Achtzigern, die sich an "wahren Begebenheiten" an einer kalifornischen Highschool orientieren. Gerade an deutschen Schulen scheint das plakative Lehrstück über Totalitarismus die Leerstelle füllen zu müssen, die der Geschichtsunterricht zwischen Reichstagsbrand und Wiederbewaffnung klaffen lässt. Bei der Neuaufbereitung des Stoffes in diese Lücke zu stoßen und die Handlung an ein deutsches Gymnasium zu verlegen, in dem die Schüler zwar die letzten Reichspräsidenten der Weimarer Republik runterbeten können, vom Wesen des Faschismus aber keine Ahnung haben, war eine der guten Ideen der Macher.
Eine weitere war es, Jürgen Vogel in der Hauptrolle zu besetzen. Sein verbeamteter Anarcho ist auf der einen Seite naiv und engagiert genug, das Experiment in Gang zu setzen, und besitzt zugleich das Charisma, seine Schüler beeinflussen zu können. Überhaupt sind die Rollen größtenteils auf den Punkt besetzt. Bei den Schülern, wo es hauptsächlich darum geht, die verschiedenen Cliquen abzubilden, die auf einmal so etwas wie Zusammenhalt untereinander endecken, sticht vor allem Frederick Lau hervor, dessen Figur sich der "Welle" mit Leib und Seele verschreibt, weil sie ihn zum ersten Mal in seinem Leben Zusammengehörigkeit erfahren lässt.
Die beklemmende Atmosphäre des thematisch ähnlich gelagerten Das Experiment kommt jedoch nie auf, die menschlichen Abgründe werden nicht ausgelotet, sondern bezeichnet. Und das Ende zeigt schließlich einmal mehr, dass gut immer noch das Gegenteil von gut gemeint ist.
Dennoch stellt die neue deutsche Welle auf jeden Fall einen Quantensprung gegenüber der alten Version dar, und wird noch viele, viele Generationen von Schülern davor bewahren, Nazis zu werden. Filmkritik von Sven Ole Lorenzen Systematik: SL Umfang: 102 min. Altersfreigabe: ab 12 Jahren Standort: SL DVD 254 EAN: 4011976852681
Inhalt: Schostakowitsch gehört zu den renomiertesten Komponisten seines Landes, als Stalin der aufführung einer seiner opern beiwohnt und schon in der Pause den Saal verlässt. Fortan gilt er als zum Abschuss freigegebener Mann. Er entkommt der Säuberung, doch wie lebt es sich als Künstler unter ständiger Beobachtung? Ist es verwerflich, wenn man sich der Macht beugt, um künstlerisch arbeiten zu können? Biographie
Aus d. Engl. übers. Systematik: SL Umfang: 244 S. Standort: SL Barne ISBN: 978-3-462-04888-9
Inhalt: Der Feldzug für eine gesunde Lebensweise, der Kult um den Körper, der Ruf nach der Gemeinschaft - so manches, was den Alltag im »Dritten Reich« prägte, erscheint uns heute erschreckend vertraut, wie Tillmann Bendikowski in diesem Buch zeigt. Aber konnte es damals überhaupt so etwas wie ein »normales« Leben inmitten der Diktatur geben? Der Autor begibt sich auf eine erzählerische Zeitreise in die (auch zeitliche) Mitte der NS-Herrschaft, indem er das Alltagsleben der Deutschen während einer Spanne von zwölf Monaten erkundet: zwischen Dezember 1938 und November 1939, als schon der Zweite Weltkrieg tobte und auch das missglückte Attentat im Münchener Bürgerbräukeller das Regime nicht mehr stürzen konnte. Ein neuer, ungewöhnlicher Blick auf das Leben der Deutschen im Alltag der Diktatur. Systematik: Geschichte Umfang: 560 S. Standort: Geschichte / Drittes Reich ISBN: 978-3-570-10442-2
Inhalt: Ben Ross bespricht in seiner Geschichtsklasse an der Gordon High School das Hitlerregime. Seine Schüler verstehen nicht, warum die Deutschen sich nicht gegen Hitler gewehrt haben. Da startet Mr. Ross einen Versuch: Er beginnt einen autoritären Unterrichtsstil und verlangt strenge Disziplin nach seinen Weisungen. Er stellt einen 1. Lehrsatz "Macht durch Disziplin" auf, dem später zwei weitere folgen. Der Kurs erhält den Namen "Die Welle" und ein dazu passendes Abzeichen. Grußzeichen ist ab sofort eine gebogene Hand. Die Schüler reagieren begeistert, verspüren eine nie dagewesene Gemeinschaft, anstelle von individuellem Denken tritt simpler Gehorsam. Doch allmählich entgleitet dem "Führer" Mr. Ross sein "Projekt". Als schließlich ein jüdischer Schüler überfallen wird, beendet Mr. Ross das Experiment. Systematik: J Umfang: 158 S. Standort: J Rhue ISBN: 978-3-473-58283-9
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